
NATO vs. USSR


Spuren des Kalten Krieges
Der Bayerische Wald (auch: Bayerwald), ein dicht bewaldetes Mittelgebirge an der Grenze zwischen Bayern und der damaligen Tschechoslowakei, spielte im Kalten Krieg eine strategisch und symbolisch bedeutende Rolle. Hier sind die wichtigsten Aspekte:
1. Grenzlage: „Eiserner Vorhang“
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Der Bayerische Wald bildete einen Teil der innerdeutschen bzw. NATO-Warschauer-Pakt-Grenze.
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Die Grenze zur Tschechoslowakei war streng bewacht und stark gesichert: Minenfelder, Wachtürme, Zäune und Patrouillen.
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Auf westlicher Seite (BRD/NATO) verlief die sogenannte „Grüne Grenze“ – das Niemandsland war eine militärisch sensible Zone.
2. Überwachung und Spionage
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Aufklärung und Funküberwachung: In den Höhen des Bayerischen Waldes, z. B. auf dem Hohen Bogen und dem Brotjacklriegel, betrieben NATO und Bundeswehr Horchanlagen zur elektronischen Aufklärung.
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Ziel war es, Truppenbewegungen, Funksprüche und militärische Aktivitäten im Osten abzuhören – insbesondere im tschechoslowakischen und sowjetischen Luftraum.
3. Militärische Präsenz und Infrastruktur
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In der Region gab es zahlreiche Kasernen, Radarstationen, Beobachtungsposten und Bunkeranlagen.
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Der Bayerwald war Teil der sogenannten „Vorwarnlinie“: Im Fall eines Angriffs aus dem Osten sollte hier eine frühe Reaktion möglich sein.
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Die Bundeswehr hielt regelmäßig Übungen und Manöver ab, oft gemeinsam mit NATO-Partnern.
4. Symbol der Teilung – und später der Wiedervereinigung
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Für viele Menschen in der Region war der Blick über die Grenze hinweg ein ständiges Symbol der Teilung Deutschlands und Europas.
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Flüchtlinge aus der Tschechoslowakei versuchten vereinzelt, über den Bayerischen Wald in den Westen zu gelangen – unter Lebensgefahr.
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Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989 wurde die Region zu einem Symbol der Öffnung und des europäischen Zusammenwachsens.
5. Folge heute: Kalter-Krieg-Denkmäler & Tourismus
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Reste der militärischen Infrastruktur sind heute teils erhalten oder als Museen zugänglich, z. B.:
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Abhörstation auf dem Hohen Bogen (Ehem. „Fernmeldeaufklärung 922“)
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Gedenkstellen entlang des ehemaligen Grenzverlaufs
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Grenzlandmuseen, etwa in Bayerisch Eisenstein oder Waldmünchen
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