Schachten
Schachten sind charakteristische, künstlich geschaffene Lichtungen im Bayerischen Wald, die sich meist in höheren, abgelegenen Lagen befinden. Ursprünglich wurden sie im Mittelalter und in der frühen Neuzeit von Bauern angelegt, um in den ansonsten dichten Bergwäldern Weideflächen für Rinder, Schafe und Ziegen zu schaffen. Während des Sommers trieb man das Vieh auf diese abgelegenen Waldweiden – eine Form der Almwirtschaft, wie sie auch in den Alpen bekannt ist.
Typisch für Schachten sind ihre offenen, grasbewachsenen Flächen, oft durchzogen von alten, knorrigen Bäumen wie Buchen oder Bergahorn, die Schatten für das Weidevieh spendeten. Einige dieser Flächen werden auch heute noch traditionell beweidet, um ihre kulturhistorische und ökologische Bedeutung zu erhalten.
Schachten sind nicht nur Zeugnisse einer jahrhundertealten Nutzung, sondern auch wertvolle Lebensräume für seltene Pflanzen- und Tierarten, die auf offene, strukturreiche Landschaften angewiesen sind. Wanderer schätzen sie heute als stille, romantische Orte mit oft spektakulären Ausblicken über die bewaldeten Höhenzüge des Bayerischen Waldes.