
Klausen & Schwellen
Klausen & Schwellen
Klausen waren einst wichtige technische Hilfsmittel im Bayerischen Wald, die für den Holztransport über Wasser genutzt wurden – lange bevor es Straßen oder Lastwagen gab. Dazu staute man kleinere Gebirgsbäche mit Hilfe von Holz- oder Steindämmen zu kleinen Stauseen oder Klausenweihern auf. In diesen künstlichen Becken wurde das geschlagene Holz über Wochen hinweg gestapelt und gewässert, damit es leichter schwimmen konnte.
Wenn genug Wasser aufgestaut war, wurde der Klausenschlag durchgeführt: Der Damm wurde geöffnet, das aufgestaute Wasser stürzte ins Tal und riss das Holz mit sich – oft über viele Kilometer hinweg, bis zu den größeren Flüssen wie dem Regen oder der Donau. Von dort aus gelangte das Holz weiter in Städte oder bis nach Regensburg und Wien.
Diese Methode war besonders im 18. und 19. Jahrhundert verbreitet und galt als effektiv, aber auch gefährlich und kräfteraubend. Heute sind viele Klausen stillgelegt, doch einige wurden restauriert und dienen als kulturhistorische Zeugnisse. Sie erinnern an die harte Arbeit der Waldarbeiter und die einst große Bedeutung der Holztrift im Bayerischen Wald. Manche Klausen sind heute idyllische Wanderziele, eingebettet in die stille Waldlandschaft.